Nur Ärzte und Heilpraktiker dürfen chiropraktische Behandlungstechniken anwenden.

Fragen und Antworten

Prinzipiell ist die Chiropraktik für Menschen jeden Alters und jeder Lebenssituation geeignet. Effektiv wirkt sie gegen Rücken- und Gelenkbeschwerden. Sie ist eine ganzheitliche, natürliche Heilmethode, die weder OPs braucht noch Medikamente einsetzt. Die moderne, professionell ausgeführte Chiropraktik ist sehr sanft und schmerzlos, sodass selbst Schwangere und Neugeborene von ihr profitieren. Auch Senioren und Sportler sollten sich regelmäßig behandeln lassen.

Erfahren Sie mehr zu speziellen Patientengruppen auf unserer Seite „Chiropraktik auch für mich?“.

Die Behandlung durch den Chiropraktor hilft auf einem breiten Spektrum von Schmerz- und Verletzungssymptomatiken, die durch eine mangelnde Beweglichkeit der Gelenke, besonders der Wirbelsäule, hervorgerufen werden.

Die typischen Behandlungsfelder eines Chiropraktoren umfassen:

  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schwindel
  • Tinnitus (aufgrund von Funktionsstörungen der oberen Halswirbelsäule)
  • akute sowie chronische Nackenschmerzen mit reduzierter Bewegungsfreiheit, Nackensteifheit
  • Schiefhals (Tortikollis)
  • Schulterschmerzen: ausstrahlende Schmerzen in die Schultern, die Arme, sowie „Einschlafen“ der Arme/ Hände
  • ausstrahlende Schmerzen in Gesäß, Beine und auch Füße
  • Kiefergelenkstörungen
  • Pseudoangina Pectoris (Symptome in Herzgegend ohne organische Erkrankung des Herzens)
  • Rückenschmerzen: Blockierungen und Verspannungen im gesamten Rücken
  • Muskelschmerzen: Tennis- und Golferellenbogen
  • Karpaltunnelsyndrom (Einengung des Nervus Medianus)
  • ISG-Syndrom (Iliosakralgelenk-Syndrom)
  • Hexenschuss
  • Ischias
  • “Schwangerschafts-Ischias“
  • Hüftgelenkbeschwerden
  • Haltungsschäden
  • Sportverletzungen
  • Bandscheibenvorfälle
  • Bänderdehnungen

Nicht selten und besonders bei Kindern lassen die Symptome – z.B. Ohrenschmerzen – keinen unmittelbaren Rückschluss auf die Ursache zu.

So breit das chiropraktische Tätigkeitsfeldes ist, hat es auch Grenzen. So können beispielsweise Knochenbrüche (Frakturen), ausgerenkte, ausgekugelte Gelenke, Schultern und Hüften sowie akute Bänder- und Sehnenabrisse nicht mit Hilfe der Chiropraktik behandelt werden. Diese und ähnliche Verletzungen bedürfen einer umgehendem Vorstellung beim Haus- oder Facharzt.

Hat der Patient einen akuten Infekt (z. B. Virusgrippe) oder steht unter Alkohol- und Drogeneinfluss, ist eine Behandlung ebenfalls nicht ratsam und wird daher nicht durchgeführt.

Wer ein mindestens 5-jähriges Hochschulstudium der Chiropraktik erfolgreich absolviert hat, darf die – in Deutschland leider nicht geschützte – Bezeichnung „Chiropraktor“ tragen. Er oder sie hat den akademischen Grad „Master of Chiropractic“ (MChiro, MsChiro) oder „Doctor of Chiropractic“ (DC) erworben. In fast allen Industrieländern als eigenständiges Berufsbild anerkannt, müssen Interessierte aus Deutschland im Ausland studieren und sich danach zusätzlich eine Heilpraktiker-Prüfung zu unterziehen, um praktizieren zu dürfen.

In Deutschland praktizieren mit etwa 130 nur wenige Chiropraktoren, die so nach den international einheitlichen Standards ausgebildet wurden. Der Chiropraktor verfügt über Schul- und allgemeinmedizinische Kenntnisse, so dass er etwa befähigt ist, Röntgen- und CT-Aufnahmen zu deuten, Diagnosen zu stellen und bei schwerwiegenden Erkrankungen an den entsprechenden Facharzt zu verweisen. Dank seiner umfassenden Ausbildung, die auch Praxis- bzw. Assistenzzeiten umfasst, erhalten Sie bei ihm die bestmögliche Behandlungsqualität für dieses Spezialgebiet der Heilverfahren. Die Chiropraktoren sind in der Deutschen Chiropraktoren-Gesellschaft (DCG) organisiert.

In Abgrenzung zu Chiropraktoren sind Chirotherapeuten Ärzte, welche eine Zusatzausbildung im Bereich der Chirotherapie absolvierten.

Chiropraktiker sind Heilpraktiker, welche eine Zusatzausbildung auf dem Gebiet Chiropraktik durchlaufen haben.

In den meisten Industrienationen gehört die Chiropraktik zum Standardrepertoire der Krankenkassen. Nicht so in Deutschland. Hier zählt die Chiropraktik zu den alternativen Heilmethoden.

Von den meisten gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten nicht übernommen. Es sind jedoch Teilerstattungen möglich, die je nach Krankenkasse und gewählten Tarif variieren. Private Krankenversicherungen übernehmen meist die Kosten. Es lohnt sich für gesetzlich Versicherte eventuell auch, eine entsprechende Zusatzversicherung, welche auch alternative Heilverfahren umfasst, abzuschließen. – Erfragen Sie am besten bei Ihrer Krankenversicherung, ob die Behandlungskosten übernommen werden.

Nein, um vom Chiropraktor behandelt zu werden, benötigen Sie keine Überweisung. Als zugelassene Heilpraktiker genießen Chiropraktoren Behandlungsautonomie, d. h., Diagnose und Therapieplan werden von ihnen selbst erstellt und müssen nicht von einem Arzt angewiesen werden.

Allerdings verlangen manche Krankenkassen für eine (teilweise) Übernahme der Behandlungskosten eine Überweisung vom behandelnden Haus- oder Facharzt. Es lohnt sich, dies im Vorfeld mit Ihrer Krankenversicherung abzuklären.

Die chiropraktische Justierung, welche meist an der Wirbelsäule vorgenommen wird, hat tatsächlich nichts mit dem klassischen „Einrenken“ zu tun. „Eingerenkt“ werden muss ein ausgerenktes Gelenk. Zu diesem kommt es nur als Folge extremer Krafteinwirkung, eines Unfalls. Ein ausgerenktes Gelenk stellt einen neurochirurgischen Notfall dar und muss sofort von einem Arzt behandelt werden.

Umgangssprachlich sagt man, man hätte sich etwas verrenkt, meint jedoch Verspannungen und Blockaden im Bereich der Wirbelsäule. Von Blockaden spricht Ihr Chiropraktor, wenn Gelenke unbeweglich sind, also blockieren. Diese Gelenke bzw. Wirbel sowie das umliegende Nervengewebe wieder beweglich zu machen, ist Ziel der Justierung.

„Justierung“ bedeutet etwa „Feineinstellung“ (engl. „adjust“: justieren, feinjustieren). Sie wird durch die Hände des Chiropraktors durchgeführt und geschieht als präziser, punktgenauer, exakt dosierter Druck an einer Stelle. Dieser sanfte Druck wird in der modernen Chiropraktik als „Impuls“ bezeichnet und kann sehr kurz bis konstant sein – abhängig von der Justierungstechnik.
Ihr qualifizierter Chiropraktor achtet dabei darauf, dass er so wenig Kraft wie möglich aufwendet und die Justierung so angenehm wie möglich durchführt. Sie ist in der Regel schmerzfrei.
Patienten sagen, dass nach der Justierung ein Gefühl der Entspanntheit einsetzt, sich ihr Wohlbefinden verbessert, ein Wohlgefühl im behandelten Bereich eintritt und sich die Beweglichkeit spürbar verbessert. Andere Patienten erleben erst später, d. h. nicht direkt nach der ersten Behandlung, eine spürbare Verbesserung. Oft liegt dies begründet in noch bestehenden Entzündungen oder Spasmen in der Muskulatur.

Ja, das Knacken ist normal. Häufig, jedoch nicht bei jeder Behandlung, ist ein Knacken hörbar. Es ist völlig unbedenklich und schmerzlos. Das Geräusch und sein Vorhandensein sind von Patient zu Patient unterschiedlich, auch in Bezug auf die Lautstärke.

Sie kennen das Knackgeräusch aus dem Alltag. Bei Dehnübungen, wie vor oder nach dem Sport oder beim oft selbst durchgeführten „Fingerknacken“ tritt es ebenfalls auf. Entgegen der weitläufigen Meinung ist das Knacken aber kein Knochenknacken.

Wie das Knacken entsteht: Bei der Methode der Manipulation übt der Chiropraktor mit der Hand einen kurzen Druck aus. Dabei bewegt er das Gelenk bzw. den Wirbel etwas über das normale Maß hinaus. Dadurch lockern sich Muskeln und Sehnen reflexartig. Es entsteht ein Unterdruck in der Gelenkflüssigkeit (wie beim Öffnen einer Sektflasche), wo sich winzige Gasbläschen bilden und wieder zusammenfallen. Diese sind verantwortlich für das Knackgeräusch. Sie entstehen, da das Gelenk sich bewegt – dies ist wiederum das Ziel der Behandlung. Das Geräusch ist jedoch nicht unbedingt ein Signal für den Behandlungserfolg.

Nein, durch eine fachkundig ausgeführte, moderne Chiropraktik können Gelenke nicht ausleiern oder überdehnen, d. h. ihre Festigkeit und Elastizität verlieren, ganz im Gegenteil. Im Gegensatz zur traditionellen Technik ist diese modernen Chiropraktik sanft und risikoarm.

Durch die Methode der Manipulation wird die Beweglichkeit der blockierten und fehlgestellten Gelenke wiederhergestellt. Der Chiropraktor behandelt dabei nur die blockierten, nicht die gesunden, beweglichen Gelenke. Gleichzeitig werden die beweglichen Verbindungen zwischen den Knochen stabilisiert, indem sie zurück in ihre natürliche Lage gebracht werden, sodass sie möglichst genau auf- bzw. zueinander passen. Das bedeutet, dass der Bandapparat um die Gelenke herum gleichmäßiger wird, d. h. keine verkürzte und keine überdehnte Seite mehr hat. Die moderne Chiropraktik wirkt also mit ihren Behandlungstechniken der Überdehnung und Übermobilisierung der Bänder entgegen.
Letztlich liegt Ihr Chiropraktor-Besuch oft begründet in bestehenden Verkürzungen und Überdehnungen. Diese entstehen durch die Fehl- und Falschbelastung der Gelenke und Weichteile.

Auch häufige Behandlungen führen nicht zum Gelenkverschleiß, sondern beugen ihm vor.
Bereits vor Beginn der chiropraktischen Therapie bestehende Überbeweglichkeiten (Hypermobilität) kann Ihr Chiropraktor durch speziellen Techniken entgegenwirken.

Wie oft eine Behandlung nötig ist, hängt von Ihren spezifischen Beschwerden ab und wird im Rahmen des Therapieplans abgestimmt. Häufigkeit und Dauer der einzelnen Behandlungen sowie Behandlungsrhythmus ergeben sich aus Ihrer individuellen Symptomatik, dem Befund und Ihrem Therapieziel. Sie variieren daher von Patient zu Patient. Die Behandlungsdauer kann Wochen oder Monate betragen. Mit fortschreitender Therapie sinkt in der Regel die Häufigkeit der Behandlungen, d. h. der Rhythmus wird weitläufiger und die Anzahl der Behandlungen nimmt ab.

Erfahren Sie mehr zur chiropraktischen Behandlung selbst auf unserer Seite: „Die erste Behandlung“.

Wie schnell sich ein Behandlungserfolg einstellt, ist individuell verschieden. Er hängt auch davon ab, wie lange Ihre Beschwerden bereits anhalten bzw. wie chronisch sie sind. Oft stellt sich bereits nach der ersten Behandlung eine subjektive Verbesserung ein. Jedoch bedarf es mehr als einen Termin, um Ihnen nachhaltige, langfristige Schmerz- und Beschwerdefreiheit zu ermöglichen. Bei Erwachsenen umfasst die erste, symptomatische Phase, welche mit dem Erreichen der Schmerzfreiheit abschließt, mehrere Therapietermine. Erfahrungsgemäß bedarf diese Phase ca. 6 – 12 Termine.

Um den erreichten schmerzfreien Zustand zu erhalten, sollte die Stabilisierungsphase folgen. Im Idealfall wird die Behandlung fortgesetzt bis zur dritten und letzten, präventiven Therapiephase, welche Vorsorge- und Kontrolltermine beinhaltet, um Rückfälle auszuschließen und dem Entstehen weiterer Beschwerden vorzubeugen. Für einen bestmöglichen Behandlungserfolg empfiehlt es sich, Ihren persönlichen Therapieplan einzuhalten.

Die moderne Chiropraktik zählt zu den sichersten Therapieformen. Es werden weder Medikamente verschrieben oder eingesetzt noch bedarf es in der Chiropraktik chirurgischer Eingriffe. Die chiropraktische Therapie erfolgt mittels fachkundiger Handgriffe und ihrem sanften Druck. Daher birgt diese Therapie, sofern sie von einem qualifizierten Chiropraktor durchgeführt wird, kaum Risiken.

Dennoch ist der Alltag, ein Arztbesuch, die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten und so auch die Chiropraktik nicht frei von Risiken. Vor der ersten Behandlung klärt sie Ihr Chiropraktor umfassend über allgemeine und individuelle Risiken der chiropraktischen Therapie auf.

Gelegentlich können kurzzeitig und vereinzelt Behandlungsreaktionen auftreten. Diese Auswirkungen, die nach der Behandlung vorkommen können, insbesondere bei der Behandlung von Rückenbeschwerden, sind am ehesten Muskelkater und Gelenkschmerzen innerhalb der ersten Stunden nach der Therapie. Sie halten nicht länger als 48 Stunden an, wobei Kühlen meist hilft. Selten kann es zu einem Schwindelgefühl, Benommenheit und Steifheit kommen.

Es kann leider auch vorkommen, dass die Schmerzen vorübergehend (ca. 24 Stunden) zunächst zunehmen. Dieser Zustand wird gern als „Erstverschlechterung“ bezeichnet. Der Begriff stammt eigentlich aus der Homöopathie. Eine Schmerz-Zunahme in der Chiropraktik stellt sich allenfalls bei chronischen Schmerzen bzw. Erkrankungen nach der Justierung ein. Als Anpassungsreaktion des Körpers ist sie als recht natürlich und bedenkenlos anzusehen. Warum? Die Muskulatur war permanent verspannt. Oft lange Zeit unbehandelt, wurden die Gelenke und Wirbel durch die chiropraktische Behandlung erstmals beweglich gemacht. Durch die Justierung ergeben sich für den Körper „plötzliche“ Änderungen mit Auswirkung auf das Nervensystem und den gesamten Bewegungsapparat: Die Muskulatur lockert sich, die Gelenke werden beweglicher, die Bänder „gleichmäßiger“ beansprucht. Das motorische Nervensystem (die Bewegungssteuerung) und das sensorische Nervensystem, welches den Schmerz erzeugt und wahrnimmt (die Sinne) müssen „neu“ lernen, damit umzugehen. Dieses mit Schmerzen verbundene Umlernen braucht manchmal etwas Zeit, warten Sie daher bitte die Folgebehandlungen ab. Es lohnt sich.

Es gibt noch ein Thema, worüber es aufzuklären gilt: Die Manipulation im Nackenbereich stand in Verdacht, die Gefahr eines Schlaganfalls zu erhöhen, da sie die sog. vertebrobasiläre Arterien (Arterien der Halswirbelsäule) verletze. Es wurde über Patienten berichtet, die daran verstarben.
Nach neueren Studien besteht jedoch kein kausaler Zusammenhang zwischen der chiropraktischen Behandlung und dem Auftreten eines Schlaganfalls, d. h. das Risiko, nach einem Facharztbesuch einen Schlaganfall zu erleiden ist genauso hoch bzw. niedrig. Das Risiko sei laut den Studien nicht einmal messbar. Wohingegen die Risiken und Nebenwirkungen selbst bei frei verkäuflichen Medikamenten wie Ibuprofen oder Aspirin durchaus messbar sind.
Wie konnte die chiropraktische Behandlung in den berichteten, vereinzelten Fällen solche dramatischen Folgen haben? Der behandelnde Chiropraktiker war nicht ausreichend qualifiziert. Es wurde nach traditioneller Methode behandelt, welche im Gegensatz zur modernen Chiropraktik sehr viel mehr Kraft einsetzt und unpräziser wirkt. Zudem gibt es Risikogruppen und um Sie von einer solchen auszuschließen, erfolgt eine ausführliche Anamnese.

Erfahren Sie mehr zu Aufklärung, Beratung und Behandlung auf unserer Seite: „Die erste Behandlung“.