Die moderne Chiropraktik zählt zu den sichersten Therapieformen. Es werden weder Medikamente verschrieben oder eingesetzt noch bedarf es in der Chiropraktik chirurgischer Eingriffe. Die chiropraktische Therapie erfolgt mittels fachkundiger Handgriffe und ihrem sanften Druck. Daher birgt diese Therapie, sofern sie von einem qualifizierten Chiropraktor durchgeführt wird, kaum Risiken.
Dennoch ist der Alltag, ein Arztbesuch, die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten und so auch die Chiropraktik nicht frei von Risiken. Vor der ersten Behandlung klärt sie Ihr Chiropraktor umfassend über allgemeine und individuelle Risiken der chiropraktischen Therapie auf.
Gelegentlich können kurzzeitig und vereinzelt Behandlungsreaktionen auftreten. Diese Auswirkungen, die nach der Behandlung vorkommen können, insbesondere bei der Behandlung von Rückenbeschwerden, sind am ehesten Muskelkater und Gelenkschmerzen innerhalb der ersten Stunden nach der Therapie. Sie halten nicht länger als 48 Stunden an, wobei Kühlen meist hilft. Selten kann es zu einem Schwindelgefühl, Benommenheit und Steifheit kommen.
Es kann leider auch vorkommen, dass die Schmerzen vorübergehend (ca. 24 Stunden) zunächst zunehmen. Dieser Zustand wird gern als „Erstverschlechterung“ bezeichnet. Der Begriff stammt eigentlich aus der Homöopathie. Eine Schmerz-Zunahme in der Chiropraktik stellt sich allenfalls bei chronischen Schmerzen bzw. Erkrankungen nach der Justierung ein. Als Anpassungsreaktion des Körpers ist sie als recht natürlich und bedenkenlos anzusehen. Warum? Die Muskulatur war permanent verspannt. Oft lange Zeit unbehandelt, wurden die Gelenke und Wirbel durch die chiropraktische Behandlung erstmals beweglich gemacht. Durch die Justierung ergeben sich für den Körper „plötzliche“ Änderungen mit Auswirkung auf das Nervensystem und den gesamten Bewegungsapparat: Die Muskulatur lockert sich, die Gelenke werden beweglicher, die Bänder „gleichmäßiger“ beansprucht. Das motorische Nervensystem (die Bewegungssteuerung) und das sensorische Nervensystem, welches den Schmerz erzeugt und wahrnimmt (die Sinne) müssen „neu“ lernen, damit umzugehen. Dieses mit Schmerzen verbundene Umlernen braucht manchmal etwas Zeit, warten Sie daher bitte die Folgebehandlungen ab. Es lohnt sich.
Es gibt noch ein Thema, worüber es aufzuklären gilt: Die Manipulation im Nackenbereich stand in Verdacht, die Gefahr eines Schlaganfalls zu erhöhen, da sie die sog. vertebrobasiläre Arterien (Arterien der Halswirbelsäule) verletze. Es wurde über Patienten berichtet, die daran verstarben.
Nach neueren Studien besteht jedoch kein kausaler Zusammenhang zwischen der chiropraktischen Behandlung und dem Auftreten eines Schlaganfalls, d. h. das Risiko, nach einem Facharztbesuch einen Schlaganfall zu erleiden ist genauso hoch bzw. niedrig. Das Risiko sei laut den Studien nicht einmal messbar. Wohingegen die Risiken und Nebenwirkungen selbst bei frei verkäuflichen Medikamenten wie Ibuprofen oder Aspirin durchaus messbar sind.
Wie konnte die chiropraktische Behandlung in den berichteten, vereinzelten Fällen solche dramatischen Folgen haben? Der behandelnde Chiropraktiker war nicht ausreichend qualifiziert. Es wurde nach traditioneller Methode behandelt, welche im Gegensatz zur modernen Chiropraktik sehr viel mehr Kraft einsetzt und unpräziser wirkt. Zudem gibt es Risikogruppen und um Sie von einer solchen auszuschließen, erfolgt eine ausführliche Anamnese.
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